Wird die DOAG alt?
Die DOAG bietet seit 30 Jahren informative Vorträge rund um das Thema Oracle an. Zusätzlich hat man die Möglichkeit sich mit namhaften Serviceanbietern in Verbindung zu setzen, sich auszutauschen und zu vernetzen.
Aber: Sind solche Konferenzen in Zeiten von Youtube & Co immer noch zeitgemäß?
Falls Sie auf der DOAG 2017 waren, dann ist Ihnen auch aufgefallen, dass der Altersdurchschnitt der Besucher eher höher war. Viele schienen die 45 schon überschritten zu haben. Dies ist zwar eine rein subjektive Wahrnehmung, aber dieser News Beitrag hat gar nicht die Absicht diese Wahrnehmung durch Daten oder Quellen zu belegen. Dies ist in Zeiten von schnellem „Content“ auch gar nicht so ohne weiteres möglich, denn man müsste ja ordentlich recherchieren.
Es gibt viele neuere Formate auf der DOAG, wie das Forum in dem diskutiert wird oder „Unconference“, ein Art Konferenz die spontan entsteht und bei der jeder mitmachen kann. Letzteres mussten wir jedoch selbst erst googeln, da wir es gar nicht kannten. Diese Formate beleben die Konferenz und gleichzeitig könnte das ein Indiz sein, dass die Konferenz an sich – und das gilt nicht nur für die DOAG – ein aussterbendes Konstrukt ist, das man mit lebensverlängernden Maßnahmen stützen muss.
Andererseits könnte diese „Oh Gott sind die Alt“- Wahrnehmung auch schlicht durch den Umstand zu erklären sein, dass hier der demographische Faktor zuschlägt, denn es gibt derzeit in Deutschland vor Allem 45-60 Jährige.
Viele der jüngeren IT-ler sind es inzwischen gewohnt sich Wissen über YouTube Videos oder Webniare anzueignen. Schulungsplattformen wie Udemy, Coursera oder Udacity bieten zudem viele Themen didaktisch hervorragend aufbereitet auch online an. Wenn eine Software herauskommt, dann gibt es immer BETA Tester, die alle neuen Featrures in kurzer Zeit auch auf YouTube bereitstellen. Selbst die Produktmanager twittern schon vorab so einiges durch die Welt, s.d. man auf einer solchen Konferenz eigentlich keinen mehr mit revolutionären Neuigkeiten vom Hocker hauen kann. Vielleicht führt dies dazu, dass jüngere IT-ler einer Konferenz eher fern bleiben.
Das Format der Präsentation hat vielleicht auch bald ausgedient, denn man kann ja bei einem – für einen selbst – langweiligen Abschnitt nicht einfach vorspulen oder die nächste Präsentation anklicken.
Alleine die Vielzahl an Themen und die Kurzlebigkeit von Produkten macht es möglich, dass der Mensch wegen der Fülle gar nicht die Zeit hat sich vorab alles anzusehen und deshalb trotzdem einiges Neues finden wird.
Was eine solche Konferenz aber auf jeden Fall bietet, ist die Möglichkeit „alte“ Bekannte wieder zu sehen und sich auszutauschen. Das ist etwas, was kein Online Format ersetzen kann, auch wenn es noch so „Social“ ist.
Im Endeffekt gibt es keine verlässliche Antwort auf die Frage, ob die DOAG alt und die Konferenz ein aussterbendes Format ist, aber es scheint als könnte die Digitale Revolution auch hier ihre Spuren hinterlassen…